Evangelische Auferstehungsgemeinde 

Bad Vilbel - Dekanat Wetterau

EKHN 2030 - Die Kirchenreform der Evangelischen Kirche Hessen Nassau

 

...und bei uns in Bad Vilbel!?

 


Wir haben einen Namen für die neue große evangelische Kirchengemeinde in Bad Vilbel!
Im Rahmen des Prozesses  EKHN 2030 werden sich vier evangelische Kirchengemeinden Bad Vilbels zu einer großen Kirchengemeinde zusammenschließen. Dies soll schon 2025 geschehen. Die Kirchenvorstände aus Dortelweil, Massenheim, der Kernstadt und vom Heilsberg haben sich daher am letzten Januar Wochenende 2024 getroffen, um über Details der Fusion zu beraten. Auf der Tagesordnung stand auch die Suche nach einem Namen für die neue Gemeinde. 25 Vorschläge wurden intensiv diskutiert und gegeneinander abgewogen.
Formal beschlossen ist noch nichts. Es kristallisierte sich aber ein Favorit mit sehr breiter Unterstützung aus allen Gemeinden heraus: „Auferstehungsgemeinde“ oder korrekt und vollständig „Evangelische Auferstehungsgemeinde Bad Vilbel“.
Einerseits ist die Auferstehung ein hoffnungstiftendes und zutiefst christliches Symbol. Andererseits ist die Auferstehungskirche in der Lohstraße das älteste noch erhaltene Gebäude Bad Vilbels. Der Name hat daher sowohl einen christlich-theologischen Hintergrund , als auch einen besonderen lokalen Bezug.
In den kommenden Wochen müssen die einzelnen Kirchenvorstände noch formal über den Namen abstimmen. Da der Vorschlag aber von allen Seiten breite Unterstützung erhielt, ist das wohl nur eine Formalie.

Der erste gemeinsame Gemeindebrief Das Extrablatt ist da!

EKHN2030 Was bedeutet dies? 

"140 Millionen Euro aus einem Gesamthaushalt von rund 700 Millionen Euro – das spart man nicht einfach mal so nebenbei ein, quasi aus der Portokasse. Um 140 Millionen Euro geht es beim Prozess ekhn2030. Ich selbst bin seit inzwischen über 20 Jahren in der Kirchensynode der EKHN, also sozusagen im Kirchenparlament der Landeskirche. Ich habe dort verschiedene Reformprozesse miterlebt – mitgestaltet und miterlitten! Meist wurde am Ende der „Rasenmäher“ eingesetzt: Überall wurde gleichmäßig abgeschnitten und gespart. Irgendwie ging das, ohne dass „der Rasen einging“ bzw. die kirchlichen Arbeitsbereiche kaputtgespart wurden. Jetzt geht das so nicht mehr:            Kirche muss richtig viel sparen.

Aber warum? Die Antwort ist leider sehr einfach: Die Anzahl der Kirchenmitglieder nimmt seit Jahrzehnten kontinuierlich ab. Nehmen wir unsere Christuskirchengemeinde als Beispiel: Als ich 1991 als Pfarrer nach Bad Vilbel kam, da hatte die Gemeinde rund 6.000 Gemeindemitglieder. Heute sind es rund 3.750 – und das trotz der Neubaugebiete! In den Bad Vilbeler Nachbargemeinden und letztlich in der ganzen Landeskirche ist es ähnlich. Viele Menschen finden unsere Arbeit zwar gut, aber für manche langt dies nicht, um evangelisches Kirchenmitglied zu bleiben.
Wenn kein „Rasenmähersparen“, was dann? ekhn2030 sagt: Wir müssen inhaltlich klären, wie wir Kirche in Zukunft sein wollen, wo wir Schwerpunkte setzen wollen und was wir weglassen müssen. In vielen Bereichen erarbeiten Arbeitsgruppen der Kirchenleitung Vorschläge, die dann in der Kirchensynode vorgelegt und dort weiterbearbeitet werden. 

Auf diese Weise wurden bereits mehrere Gesetze beschlossen, die unmittelbar die Ebene der Kirchengemeinden betreffen:

- Mehrere Gemeinden bilden zukünftig Nachbarschaftsräume mit einem gemeinsamen inhaltlichen Konzept und auch gemeinsamer Verwaltung. Bei uns werden dies die vier Bad Vilbeler Gemeinden Heiliggeistgemeinde Heilsberg, evangelische Gemeinden Dortelweil und Massenheim sowie die Christuskirchengemeinde sein.
- Die Kirchenvorstände klären, ob sie als Arbeitsgemeinschaft zusammenarbeiten, ob sie eine Gesamtkirchengemeinde bilden oder ob sie zu einer Gemeinde fusionieren. Dies ist bei uns noch nicht entschieden.
- Die Hauptamtlichen im Nachbarschaftsraum arbeiten in einem gemeinsamen Team: Pfarrpersonen, Gemeindepädagog*innen, Kirchenmusiker*innen. Bei uns sind dies neben den Pfarrer*innen Martina Radgen als Gemeindepädagogin und auch die beiden Mitarbeitenden des Christuskirchen-Fördervereins Thorsten Mebus und Eva Raboldt, die das B3-Familienzentrum leitet.
- Gemäß mehrheitlich beschlossenem Gesetz werden insbesondere die Flächen der Gemeindehäuser radikal abgebaut, aber auch Kirchengebäude und Pfarrhäuser. Hier wurden bereits vor mehr als einem Jahr unter Leitung der Landeskirche alle Gebäude gründlich angeschaut und im Sommer erhalten wir einen Vorschlag für den Raum unserer vier Gemeinden. Klar ist: Wenn wir seit 1991 fast die Hälfte der Mitglieder verloren haben, dann können wir nicht dieselben Gebäude von damals alle weiterführen und aus Kirchensteuermitteln finanzieren – und sogar zusätzliche wie das Gemeindehaus ARCHE in Dortelweil oder die ev. Kita Arche Noah.
Für die Ebene der Gemeinden/Nachbarschaftsräume ist der Prozess also schon sehr weit vorangeschritten. Sehr oft wird gefragt, wie das denn mit den anderen Bereichen unserer Gesamtkirche aussieht. So ist der Stand der Dinge Anfang 2023:
- Die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit hat ein sehr konkretes und umfassendes Sparkonzept vorgelegt. Das Medienhaus unserer Kirche wird zum Beispiel mit einer übergemeindlichen Einrichtung fusionieren.
- Die Kitakommission als Steuerungsgruppe für die rund 600 evangelischen Kitas im Bereich der EKHN strebt ein neues Mitfinanzierungskonzept an, durch das kirchliche Kitazuschüsse auch zukünftig gesichert werden sollen. Dies muss mit den Kommunen verhandelt werden. Die Kitaarbeit wird von der Synode als sehr relevant eingestuft. Ich selbst bin Mitglied der Kitakommission.
- Die gesamtkirchlichen Arbeitszentren und Handlungsfelder für Kinder und Jugend, für Bildung, Ökumene und Partnerschaftsarbeit oder Gesellschaftliche Verantwortung haben im Herbst 2022 ein sehr detailliertes Zukunfts- und Sparkonzept vorgelegt, dass derzeit in den synodalen Ausschüssen beraten wird.
- Einstimmig mit einer Enthaltung durch die Kirchensynode zurückgewiesen wurde allerdings eine Vorlage der Kirchenleitung zur Verwaltungsentwicklung – ein zumindest in den letzten Jahrzehnten einmaliger Vorgang! Ich war maßgeblich beteiligt, dass hier grundlegend neu gedacht werden muss: Wenn alle sparen, dann muss die Verwaltung dies erst recht – und zwar auf allen Ebenen und trotz aktueller Herausforderungen wie Digitalisierung und vieler staatlicher Verwaltungsvorgaben, die auch in der Kirche umgesetzt werden müssen.
Es wird also für alle Ebenen und Bereiche unserer Kirche erhebliche Einschnitte geben (müssen) und die Kirchensynode hat dies im Blick. Und auch die Synode des Dekanats Wetterau ist beteiligt: Im Herbst 2022 hat sie – als erste Dekanatssynode überhaupt - die Nachbarschaftsräume beschlossen, so dass jetzt vor Ort in den Gemeinden an den inhaltlichen Konzepten weitergearbeitet werden kann. 

Und genau dies tun wir:
Mitte Januar waren wir mit über 50 Mitgliedern unserer Bad Vilbeler Kirchenvorstände auf einem Klausurwochenende und haben überlegt, wie „Evangelisch in Bad Vilbel 2030“ aussehen sollte. Wir berichten in dieser ZACK* -(Anmerkung d. Redaktion:ZACK=Gemeindebrief der Christusgemeinde)- mit Bildern und Statements der Vorsitzenden sowie kurzen Eindrücken einiger Vorstandsmitglieder von diesem Wochenende, das uns alle wirklich begeistert hat: Wir sind auf einem guten und gemeinsamen Weg! Wir sind mit viel Vertrauen, viel Leidenschaft, viel geistlicher Motivation und vielen guten Ideen losgegangen. Wesentlich zum großartigen Wochenende beigetragen hat die Moderation von Dr. Steffen Bauer, dem Leiter der EKHN-Ehrenamtsakademie: Zielorientiert und zugleich fröhlich-gelassen. Das tat gut. So wollen wir weitermachen!
Die Steuerungsgruppe unserer Gemeinden wird im Blick behalten, was vereinbart wurde: Arbeitsgruppen für das geistliche Leben in unserer Stadt:
• Gottesdienste, geistliches Leben und mehrere Ideen für Einzelprojekte in diesem Bereich
• die Kommunikationsarbeit unserer Gemeinden
• neue Strukturen für die Gebäude, für die Finanzen inkl. Fördervereine, für die Verwaltung mit dem Ziel eines gemeinsamen zentralen Büros.
• Bestätigt wurde die längst laufende gemeinsame Arbeit im Bereich Kinder, Jugend und Familien und hier insbesondere der Weg für das gemeinsame Konzept für die Konfirmandenarbeit.
Und bei allen gibt es ganz viel Motivation loszugehen! Was für ein Reichtum, was für ein Segen!"

Pfarrer Dr. Klaus Neumeier
Pfarrer in der Christuskirchengemeinde und stv. Vorsitzender des Kirchenvorstands
Synodaler in der EKHN, dort Vorsitzender des Ausschusses für Kommunikation und Gemeindeentwicklung sowie Mitglied der Kitakommission der EKHN

*) Ebenso werden wir in unseren nächsten Gemeindebrief im Frühjahr 2023 davon berichten!

Informationsblatt von der EKHN zum Thema:

weiterführende Links:

https://www.ekhn.de/ueber-uns/ekhn2030.html